Im Dienst am „Fatihland“
Er gehört zu den großen Überraschungen auf den deutschen Bühnen: Fatih Çevikkollu begeistert mit seinem erstem Soloprogramm „Fatihland“ die Zuschauer und Fachleute gleichermaßen. Zum besten Newcomer des Jahres avancierte er endgültig mit dem Gewinn des Prix Pantheon 2006 – Jurypreis –, dem renommiertesten Kleinkunstpreis für den Bereich Kabarett und Comedy im deutschsprachigen Raum. Auf der Bühne erzählt er mit dem Blick eines in Deutschland geborenen Türken und einer gehörigen Prise Selbstironie über seine Kindheit in Köln, die stundenlangen Autofahrten zu Beginn der Sommerferien in die Heimat („Gefangen im Taunus in die Türkei“), über Bauchtanzkurse in der Volkshochschule („Das ist so, als ob du in der Badewanne tauchen lernst“) und über den Deutschen in sich („Ich spürte in mir die Lust am Recht auf Empörung“).Er überrascht die Zuschauer mit seiner Figur des Brasilianers und Frauenhelden Joao, der auf unnachahmliche Weise Rilke zitiert, und im Gegensatz zu den Türken als Latin Lover nicht mit einem grundsätzlichen Imageproblem zu kämpfen hat. Und wenn Fatih Çevikkollu den Marlon Brando als „Pate“ im Kölner Dialekt gibt, bleibt kein Auge trocken. Fatih Çevikkollu präsentiert intelligente und hintergründige Unterhaltung, in dem er zielsicher absurde Vorurteile und Ansichten im Zusammenleben zwischen Deutschen und Türken aufs Korn nimmt. Dabei schafft der gelernte Theater und TV-Schauspieler Fatih Çevikkollu in seinem viel-seitigen Programm gekonnt den Spagat zwischen Kabarett und Comedy. Dazu Fatih Çevikkollu. „Ich sehe aus wie Ali, spreche aber wie Hans. Und dadurch kann ich viele Dinge einfacher ansprechen, mich damit humorvoll auseinandersetzen und dazu beitragen, dass auch Ali und Hans da draußen mehr Verständnis füreinander haben.“ Nicht zuletzt deshalb ernannte ihn die „Welt am Sonntag“ kürzlich zum „Hoffungsträger der deutschen Comedy-Szene“.